Samstag, 19. September 2009

Weltnaturgewerbe


Foto: Friedhof von Col di Laste, im Hintergrund Lagazuoi und Tofana di Rozes (A. Hilpold, 20.10.2007)

Schlimmer hätte es nicht beginnen können. Anstatt eine eigenständige, schlagkräftige Institution zu gründen, ein Zentrum für Verständigung, wo Natur vermittelt und notfalls verteidigt wird, wurde ein weiterer zahnloser Tiger geschaffen. "Diese Sitze werden jeweils beim für die Umwelt zuständigen Ressort angesiedelt". Man muss sich diesen Satz erst mal auf der Zunge zergehen lassen. Der Sitz des vielbeschworenen Weltnaturerbes befindet sich Tür and Tür mit einem Amt für Landschaftsökologie und einem Amt für Naturparke, sprich mit Ämtern die in Vergangenheit weit mehr durch politische Unterminierung, Duckmäusertum und Untätigkeit aufgefallen sind als durch Einsatzkraft und wirkliche Erfolge. Vielleicht lässt sich durch die neue Nachbarschaft sogar Personal teilen und damit würde im Naturerbe-Sitz auch die tiefe Resignation Einzug halten, die einem auf jedem Gang dieser Landesämter entgegenweht - die Resignation vor einer Landesverwaltung, die Naturschutzanliegen regelmäßig unterbuttert.
Unsere Landesverwaltung wird sich aber sicherlich freuen über diese Entscheidung, denn vermutlich wird sogar der Vorsitzende regelmäßig gewechselt, sprich es gibt wieder eine neue Stelle zu vergeben. Präsident des Weltnaturerbes wäre doch ein schöner Posten für einen altgedienten Parteiexponenten?

Der Kommentar bezieht sich auf einen Artikel erschienen auf STOL am 18.9.2009. http://www.stol.it/Artikel/Chronik/Lokal/Dolomiten-Weltnaturerbe-Vorsitz-wird-rotieren

Dolomiten-Weltnaturerbe: Vorsitz wird rotieren
Der Streit zwischen den fünf Provinzen, in die das Unesco-Weltnaturerbe „Dolomiten" fällt, scheint beigelegt. Wie Umweltlandesrat Michl Laimer am Freitagnachmittag mitteilte, werde es fünf operative Sitze geben, der Vorsitz rotiere zwischen jenen Provinzen, zu denen die Dolomiten gehören.
Der Vorsitz werde jeweils drei Jahre lang in einem der Länder angesiedelt. Die Stiftung, die das Unesco-Weltnaturerbe verwaltet, entfalte ihre Tätigkeit allein über die operativen Sitze in den einzelnen Provinzen, erklärte der Landesrat, der derzeit die Arbeiten der Stiftung koordiniert.
Diese Sitze werden jeweils beim für die Umwelt zuständigen Ressort angesiedelt und die laufenden Aufgaben bei der Verwaltung des Weltnaturerbes übernehmen. Der Vorsitz wird zwischen den Provinzen rotieren, und zwar im Drei-Jahres-Rhythmus und in der alphabetischen Reihenfolge der Provinzen.
Eine weitere Entscheidung betrifft den Entwurf einer gemeinsamen Marke für die Dolomiten als Weltnaturerbe. Die Entwicklung der Marke werde international ausgeschrieben, kündigte Laimer an.
Einen ersten Schritt getan habe man zudem in Sachen Entwicklung eines Tourismuskonzepts. Die Bozner Eurac soll bei der nächsten Stiftungs-Sitzung am 26. Oktober ihren Konzeptentwurf vorstellen, kündigte der Landesrat an.
apa

1 Kommentar:

  1. Hola Andreas,

    leider muss ich weg, daher nur kurz Zeit, Dich zu begrüßen.
    Über die Website "babelfeeds" bin ich auf Dein Blog gestoßen und habe bereits ein paar Gemeinsamkeiten festgestellt:
    a) Ich bin halb in Südtirol, genau genommen in Dorf Tirol über Meran, aufgewachsen.
    b) Du lebst in Spanien, ich war ein Jahr lang Redakteur auf Gran Canaria.

    Beim nächsten Mal mehr.
    Gruß von Steven D!, der seinen Zug bekommen muss ;-)

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