Dienstag, 17. November 2009

St. Georgen: Renaturierung des Hirschbrunnbachs


Mitteilung der Landespresseagentur vom 17.11.2009
(LPA) Schritt für Schritt schreitet die Renaturierung des Unterlaufs des Hirschbrunnbach in St. Georgen bei Bruneck voran. Anstatt in einer aus den 70er Jahren stammenden Künette, fließt der Bach nun in einem unregelmäßig modellierten, naturnahen Bett. Das zweite von drei Baulosen ist nun vom Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung Ost abgeschlossen worden.

1940 war der Hirschbrunnbach über die Ufer getreten und hatte ein Todesopfer gefordert, in den 50er Jahren wurde er daher zum ersten Mal verbaut. Seit den letzten Arbeiten 1993 sorgt eine ganze Reihe von Konsolidierungssperren und Ufermauern für mehr Schutz, nur im Unterlauf des Bachs war dieser nach wie vor in eine Künette gezwängt. "Diese Künette war mehr als 30 Jahre alt und wies an mehreren Stellen erhebliche Schäden auf", so Rudolf Pollinger, Direktor der Landesabteilung Wasserschutzbauten. Eine Sanierung war unumgänglich, nur: "Eine so starre Verbauung lässt Fauna und Flora keinen Freiraum, weshalb wir nach einer umwelttechnisch optimaleren Lösung gesucht haben", erklärt Pollinger.

Gefunden hat diese Lösung Projektant und Bauleiter Thomas Gamper vom Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung Ost. "Wir haben die bestehende Künette abgebrochen und den Bach im Unterlauf so naturnah wie möglich gestaltet", so Gamper, der allerdings darauf verweist, dass der Umweltaspekt nur eine Seite der Medaille sei. "Priorität hat natürlich nach wie vor der Hochwasserschutz." Deshalb sind mitten in St. Georgen zwölf Sperren im Abstand von 20 Metern errichtet worden. "Wir haben diese so gut wie möglich in die Landschaft eingepasst, dazu die Ufermauern aus Zyklopensteinen errichtet und das Bachbett mit Bachgeröll so gestaltet, dass sich Fauna und Flora besser entwickeln können", so Peter Hecher von der Landesabteilung Wasserschutzbauten, der das Projekt gewässerökologisch betreut hat.

Noch einen weiteren Pluspunkt bringen die Arbeiten mit sich: "Die Künette stellte nicht zuletzt eine Gefahr für die in der angrenzenden Naherholungszone spielenden Kinder dar", erklärt Gamper. In diesen Wochen ist das zweite von drei Baulosen zur Renaturierung des Hirschbrunnbachs in St. Georgen abgeschlossen worden, im kommenden Jahr folgt das letzte.
(chr)

Donnerstag, 5. November 2009

Neue Piste

Aus ff 45 vom 05. November 2009

Ulten: Im Skigebiet Schwemmalm will man mit einer neuen Piste ernst machen.

(ml ) Im August des vergangenen Jahres wollten die Verantwortlichen der Ultner Ski- und Sessellift GmbH gegenüber ff von einer neuen Piste am Mutegg noch nichts wissen. Doch nun hatten sich die Ultner Gemeinderäte mit dem Rekurs der Skibetreiber zu den nicht in den Skipistenfachplan aufgenommenen Pisten vom Mutegg zur Schwemmalm zu beschäftigen. Das Ergebnis: „In Absprache mit dem Land“ setzt man auf eine neue Variante links des Mutegg-Liftes. Diese werde „weniger Eingriffe“ im ökologisch sensiblen Gebiet machen.

Dienstag, 3. November 2009

ökologische Korridore

Meldung der Landespresseagentur vom 3.11.2009

(LPA) Um ökologische Korridore für Tiere ging’s im Rahmen eines Treffens, das das Landesamt für Naturparke in Percha veranstaltet hat. Fünf Experten aus dem In- und Ausland standen Interessen- und Behördenvertretern Rede und Antwort. "Das große Interesse am Abbau künstlicher Hindernisse für die Tierwanderung freut uns natürlich besonders", so Landesrat Michl Laimer.

Mobilität ist ein Bedürfnis nicht nur für Menschen, sondern auch für Tiere. Auf Nahrungssuche, für die Fortpflanzung und bei jahreszeitlich bedingten Wanderungen legen sie weite Strecken zurück. In Großschutzgebieten ist dies möglich, in stark vom Menschen beanspruchten Gebieten kaum. Dort setzt man neuerdings auf Korridore zwischen möglichst ursprünglichen und naturnahen Landschaftsbereichen. "Von solchen Korridoren profitieren nicht nur die Tiere: eine abwechslungs- und strukturreiche Landschaft ist ein Gewinn für die biologische Vielfalt und ein Mehrwert für den Menschen", so Laimer.
Um solche Korridore aufrechtzuerhalten, müssen allerdings künstliche Hindernisse umgangen werden: Geleise, Autobahnen und stark befahrene Straßen, Siedlungs- und Industriegebiete, intensiv bewirtschaftete Flächen oder stark verbaute Flussläufe. "Können Tiere diese Hindernisse nicht mehr üebrqueren, verarmen die Lebensräume, weil immer weniger genetischer Austausch stattfindet", erklärt der Landesrat.
Diese Problematik ist Gegenstand des von der EU kofinanzierten Projekts "Econnect". Sechzehn Partner aus den Alpenländern suchen nach Möglichkeiten, die Schutzgebiete im Alpenraum miteinander zu vernetzen. Für die Umsetzung sind verschiedene Pilotregionen benannt worden. Eine dieser Pilotregionen umfasst den Nationalpark Hohe Tauern und die Südtiroler Naturparks Rieserferner-Ahrn, Sextner Dolomiten, Fanes-Sennes-Prags und Puez-Geisler. "Südtirol ist kein offizieller Projektpartner, aber nachdem vier unserer Naturparks Teil einer Pilotregion sind, sind wir natürlich interessiert, aktiv am Projekt teilzunehmen und die Interessenvertreter am Laufenden zu halten", so Laimer.
Der Einladung gefolgt sind demnach Vertreter der Gemeinden, des Landes, und von Naturschutzverbänden. Landesrat Laimer hofft, dass sich das gezeigte Verständnis für die Problematik in der Unterstützung konkreter Maßnahmen niederschlägt.
(chr)
 
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