Um einen Wanderweg auch im Winter begehbar zu machen, sollte vor einem Jahr eine Brücke über den Kirchbach am Naturnser Sonnenberg gebaut werden. Bauträger war der Tourismusverein Naturns, die Baufirma war die selbe die schon beim Bau des nicht genehmigten Dickeralm-Weges aktiv war. Und auch in diesem Fall glaubten Baufirma und Bauträger über dem Gesetz stehen zu können. Das Projekt, das schlussendlich durchgeführt wurde, wich beträchtlich vom genehmigten ab, war wesentlich grösser und mit stärkeren Eingriffen in Natur und Landschaft verbunden. Die Baukommission war sich nicht zu gut dieses zweifelhafte Vorgehen im Nachhinein gutzuheissen. Ein Rückbau der Zufahrtswege wurde aber versprochen.
Wie fatal sich das Ganze auf das Landschaftsbild ausgewirkt hat zeigt ein Video das ein Jahr danach gedreht wurde. Was der Fall auch zeigt, ist, dass Menschen die sich für einen umsichtigen Umgang mit Natur und Landschaft einsetzen oft auch Recht behalten und mehr sind als ewige Schreier und Nein-Sager. In diesem Fall wäre uns einiges an Landschaftszerstörung erspart geblieben, hätten unsere Verwalter auf ihre Ratschläge gehört.
Darunter findet ihr ein Youtube-Video der Tagesschau vor einem Jahr und ein Youtube-Video das die selbe Stelle nach einem Jahr zeigt.
Dienstag, 20. April 2010
Mittwoch, 14. April 2010
Stinkefrühling zum Zweiten
wie versprochen folgen hier die Fotos einer aufmerksamen Wandererin die zeigen was hierzulande besonders im Frühjahr zum Himmel stinkt.
Auch den treffenden Begleittext möchte ich euch nicht vorenthalten:
"Ich war gestern ein bisschen unterwegs und wollte mich eigentlich an unserer schönen Natur und Landschaft erfreuen. Als ich bei den Muthöfen in Dorf Tirol vorbeigekommen bin habe ich mir gedacht: von wegen – da stinkt’s zum Himmel (siehe Bilder). Was mich am meisten gewundert hat ist die Tatsache, dass man diese Sauerei zu einer Zeit veranstaltet hat, wenn die ersten Touristen (und das sind hier nicht wenige) mit der Seilbahn hochgekarrt werden. Die werden sich sicherlich auch sehr über die Menge an „Bauerngold“ gewundert haben, die man hierzulande pro m² verteilt. Natürlich muss man den Bauern zugute halten, dass sie den Mist zumindest nicht auf gefrorenem Boden aufgetragen haben…Ein weiteres Bild zeigt, dass das Wegebauen auch im steilen Gelände offensichtlich kein Problem ist. Dafür gibt’s bestimmt auch großzügige Förderungen…"
Auch den treffenden Begleittext möchte ich euch nicht vorenthalten:
"Ich war gestern ein bisschen unterwegs und wollte mich eigentlich an unserer schönen Natur und Landschaft erfreuen. Als ich bei den Muthöfen in Dorf Tirol vorbeigekommen bin habe ich mir gedacht: von wegen – da stinkt’s zum Himmel (siehe Bilder). Was mich am meisten gewundert hat ist die Tatsache, dass man diese Sauerei zu einer Zeit veranstaltet hat, wenn die ersten Touristen (und das sind hier nicht wenige) mit der Seilbahn hochgekarrt werden. Die werden sich sicherlich auch sehr über die Menge an „Bauerngold“ gewundert haben, die man hierzulande pro m² verteilt. Natürlich muss man den Bauern zugute halten, dass sie den Mist zumindest nicht auf gefrorenem Boden aufgetragen haben…Ein weiteres Bild zeigt, dass das Wegebauen auch im steilen Gelände offensichtlich kein Problem ist. Dafür gibt’s bestimmt auch großzügige Förderungen…"
Mittwoch, 7. April 2010
Stinkefrühling
Gülle ist ein altes, leidiges Thema in diesem Blog - und es wird es auch bleiben - leider, denn außer einiger schön klingender Versprechungen und zahnloser Paragraphen hat sich noch nichts zum besseren gewandt. Dass das Thema den Menschen unter den Nägeln brennt beweißt ein gut recherchierter ff-Artikel vom 1. April und einige alarmierende Fotos einer Leserin dieses Forum. Hier ein paar Ausschnitte aus dem Artikel, die Fotos folgen in den nächsten Tagen.
Aus ff 13 vom 01. April 2010
Der Stinkefrühling
Landwirtschaft: Nach dem Schnee die Gülle. Oberhalb 600 Höhenmeter wird Jahr für Jahr „gemistet“, was das Zeug hält. Mit höchst unangenehmen Folgen für Nase und Gesundheit. Ein Gesetz will damit Schluss machen. Aber viele Bauern scheren sich nicht darum.
"Das Phämomen kehrt alle Jahre wieder – und wird geduldet, als handle es sich um ein Naturereignis, gegen das Nicht-Landwirte machtlos sind. [...] Technisch lässt sich das Phänomen wie folgt auf den Punkt bringen: zweckentfremdetes Düngen. Früher konnte ein Bauer gerade mal so viel Vieh halten, wie seine Wiesen hergaben. Heute wird jenseits jeglicher Vieh-Feld-Relation Futter zugekauft. Und die überschüssige Gülle? Ab aufs Feld damit. Und was das Feld nicht mehr verträgt, wird in unzähligen Haufen irgendwo im Freien „zwischengelagert“. Doch das soll sich jetzt ändern.Die Schreiben auf dem Försterschreibtisch richten sich an Betriebe mit einem Überbesatz in der Tierhaltung."
"Wenn man von der herb parfümierten Wäsche, den Mistresten an den Schuhsohlen und dem in Gülle gewälzten Hund absieht, sind die Folgen von Überdüngung fatal. „Besonders der Fischbestand und das Ökosystem erleiden enorme Schäden,“ sagt Forstinspektor Sigmund. Die Vielfalt von Flora und Fauna ist durch Überdüngung in Gewässernähe „akut gefährdet“. Übermäßiges Nitrat wird vom Boden nicht mehr aufgenommen und gelangt so auch ins Grundwasser.Deshalb sind die Gesetze zur Düngung verschärft worden."
"Das Düngen auf gefrorenen, schneebedeckten oder wassergesättigten Böden ist verboten. Im Frühjahr ist die Belastung ohnehin groß. „Späte Düngung im Herbst bringt den Pflanzen eigentlich nichts,“ sagt Scarperi. Die ausgebrachte Gülle wird vom Boden nicht mehr richtig aufgenommen und bei der Schneeschmelze in die Bäche geschwemmt. Dadurch bildet sich bräunlicher Schaum in Bach- und Flussläufen. So auch dieser Tage im Mareiter Bach zu beobachten. Szenenwechsel."
"In der Diskussion um zu hohe Viehbestände taucht immer wieder das Schlagwort „Biogasanlage“ auf. Manchen Bauern steht die Gülle im wahrsten Sinne des Wortes bis zum Hals. Niemand will seinen Viehbestand verringern. Da wird der Ruf nach einer alternativen Lösung laut.„So eine Anlage darf aber nicht als Ventil gesehen werden, um einen Überbesatz in der Tierhaltung zu kompensieren,“ sagt Hans Berger, Landesrat für Landwirtschaft. Der Nitratgehalt der Gülle wird durch die Vergärung in einer Biogasanlage nur unwesentlich verändert. Allerdings würde zumindest die Geruchsbelästigung reduziert und die Gülle umweltgerecht „entsorgt“. "
"Laut Scarperi müssen sich die Bauern jetzt entscheiden, ob sie „den Viehbestand reduzieren und weiterhin Prämien kassieren, oder ob sie sich zusätzliche Einnahmen durch die Produkte der Biogasanlage sichern wollen.“ Das sei eine Sache der Rentabilität.Das Land versucht das Problem mit strengeren Gesetzen zu lösen, aber auch mit Sensibilisierungskampagnen. „Unsere Landwirte haben heute durchaus ein Bewusstsein für die Umwelt und sind auch bemüht, verantwortungsbewusst zu handeln,“ sagt Claudia Nocker von der Bergbauernberatung."
Aus ff 13 vom 01. April 2010
Der Stinkefrühling
Landwirtschaft: Nach dem Schnee die Gülle. Oberhalb 600 Höhenmeter wird Jahr für Jahr „gemistet“, was das Zeug hält. Mit höchst unangenehmen Folgen für Nase und Gesundheit. Ein Gesetz will damit Schluss machen. Aber viele Bauern scheren sich nicht darum.
"Das Phämomen kehrt alle Jahre wieder – und wird geduldet, als handle es sich um ein Naturereignis, gegen das Nicht-Landwirte machtlos sind. [...] Technisch lässt sich das Phänomen wie folgt auf den Punkt bringen: zweckentfremdetes Düngen. Früher konnte ein Bauer gerade mal so viel Vieh halten, wie seine Wiesen hergaben. Heute wird jenseits jeglicher Vieh-Feld-Relation Futter zugekauft. Und die überschüssige Gülle? Ab aufs Feld damit. Und was das Feld nicht mehr verträgt, wird in unzähligen Haufen irgendwo im Freien „zwischengelagert“. Doch das soll sich jetzt ändern.Die Schreiben auf dem Försterschreibtisch richten sich an Betriebe mit einem Überbesatz in der Tierhaltung."
"Wenn man von der herb parfümierten Wäsche, den Mistresten an den Schuhsohlen und dem in Gülle gewälzten Hund absieht, sind die Folgen von Überdüngung fatal. „Besonders der Fischbestand und das Ökosystem erleiden enorme Schäden,“ sagt Forstinspektor Sigmund. Die Vielfalt von Flora und Fauna ist durch Überdüngung in Gewässernähe „akut gefährdet“. Übermäßiges Nitrat wird vom Boden nicht mehr aufgenommen und gelangt so auch ins Grundwasser.Deshalb sind die Gesetze zur Düngung verschärft worden."
"Das Düngen auf gefrorenen, schneebedeckten oder wassergesättigten Böden ist verboten. Im Frühjahr ist die Belastung ohnehin groß. „Späte Düngung im Herbst bringt den Pflanzen eigentlich nichts,“ sagt Scarperi. Die ausgebrachte Gülle wird vom Boden nicht mehr richtig aufgenommen und bei der Schneeschmelze in die Bäche geschwemmt. Dadurch bildet sich bräunlicher Schaum in Bach- und Flussläufen. So auch dieser Tage im Mareiter Bach zu beobachten. Szenenwechsel."
"In der Diskussion um zu hohe Viehbestände taucht immer wieder das Schlagwort „Biogasanlage“ auf. Manchen Bauern steht die Gülle im wahrsten Sinne des Wortes bis zum Hals. Niemand will seinen Viehbestand verringern. Da wird der Ruf nach einer alternativen Lösung laut.„So eine Anlage darf aber nicht als Ventil gesehen werden, um einen Überbesatz in der Tierhaltung zu kompensieren,“ sagt Hans Berger, Landesrat für Landwirtschaft. Der Nitratgehalt der Gülle wird durch die Vergärung in einer Biogasanlage nur unwesentlich verändert. Allerdings würde zumindest die Geruchsbelästigung reduziert und die Gülle umweltgerecht „entsorgt“. "
"Laut Scarperi müssen sich die Bauern jetzt entscheiden, ob sie „den Viehbestand reduzieren und weiterhin Prämien kassieren, oder ob sie sich zusätzliche Einnahmen durch die Produkte der Biogasanlage sichern wollen.“ Das sei eine Sache der Rentabilität.Das Land versucht das Problem mit strengeren Gesetzen zu lösen, aber auch mit Sensibilisierungskampagnen. „Unsere Landwirte haben heute durchaus ein Bewusstsein für die Umwelt und sind auch bemüht, verantwortungsbewusst zu handeln,“ sagt Claudia Nocker von der Bergbauernberatung."
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