Mittwoch, 24. Juni 2009

Umweltzerstörung für integrierten Obstbau

(folgender Text und Fotos wurden uns von einem aufmerksamen Leser zugesandt; Name der Redaktion bekannt)

Schicke euch zwei aktuelle Bilder aus Prad am Stilfserjoch. Vor einigen Monaten wurden mit amtlicher Genehmigung mehrere Erlenstöcke gerodet, um einer Obstanlage zu weichen. Immer wieder kommt es vor, dass äußerst wertvolle und immer seltenere Lebensräume wie Erlenbestände, Wassergräben, Heckenstreifen, Feuchtoasen usw. zerstört werden, weil Obstanlagen ohne Rücksicht auf die Natur errichtet werden. Während der Südtiroler Obstbau laut mit dem "integrierten Kernobstbau" wirbt, werden deren Richtlinien in Sachen Umwelt kaum beachtet. Sogar in geschützten Auwäldern werden von Obstbauern illegale Entwässerungsgräben errichtet, um so einige Quadratmeter neue Obstbauflächen zu gewinnen. Diese Vorgangsweisen können nicht im Sinne des integrierten Obstbaus und schon gar nicht im Sinne eines zukunftsfähigen Natur- und Kulturtourismus sein.

Was heißt eigentlich integrierter Obstbau?Integrierter Obstbau ist die wirtschaftlich erfolgreiche Erzeugung von Qualitätsobst bei bestmöglichem Schutz der menschlichen Gesundheit und der Umwelt. Natürliche Pflegemaßnahmen sind zu bevorzugen, um den Einsatz von Agro-Chemikalien möglichst gering zu halten.

Die Richtlinien für den integrierten Obstbau beinhalten folgende Aussagen zur Pflege des Umfeldes der Obstanlage: Der Obstbauer muss auch das Umfeld seiner Obstanlagen im Sinne des integrierten Anbaues schützen und pflegen. Sträucher, Trockenmauern, Steinhaufen oder Böschungen dienen vielen nützlichen Tieren als Unterschlupf. Daher dürfen diese Bereiche nicht mit Pestiziden, Herbiziden u.a. abgespritzt oder abgebrannt werden.

abgeholzte Erlen



Knorrige alte Bäume mussten dafür weichen



Entwässerungsgraben im Auwald


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