(Foto und Pressemitteilung der Umweltschutzgruppe Vinschgau vom 18. Juli 2009. Die Umweltschutzgruppe ruft dazu auf Fotos von der noch ungeteerten Prader Sand zu schiessen!)
Prader Sand nicht mit Asphalt zerschneiden
Mit großem Bedauern haben wir die Nachricht vernommen, dass der bisher naturbelassene Radwegabschnitt durch die Prader Sand asphaltiert werden soll. Das hat jedenfalls die Mehrheit des Prader Gemeinderates auf Wunsch der Bezirksgemeinschaft Vinschgau beschlossen. Während man die überaus bekannte Prader Sand als Aushängeschild für Naturerlebnisaktivitäten mit eigenem Logo benutzt, ignoriert man ökologische Argumente gegen eine Asphaltierung des 1,2 Km langen Radweges durch dieses einmalige Naturgebiet. So sollen in nächster Zukunft mehrere Naturerlebniswege mit öffentlicher Finanzierung am Rande der Prader Sand errichtet werden. Die grundlegenden Ideen dazu hatte bereits die Initiativgruppe Prader Sand vor mehreren Jahren geliefert, welche jetzt konkretisiert und vom Gemeinderat gutgeheißen wurden. Diese Entwicklung kann im Sinne einer nachhaltigen Nutzung begrüßt werden. Leider wird das angestrebte Naturerlebnis-Konzept durch die negative Beeinträchtigung einer Asphaltbahn stark in Frage gestellt.
Nachdem man auf die Argumente, wie ökologische Barriere, negative Beeinträchtigung des Landschaftsbildes in sensiblem Gebiet, Unstimmigkeit im Naturerlebnis-Konzept nicht eingehen wollte, wurde die Asphaltierung mit den anscheinend hohen Reparaturkosten begründet. Laut Aussagen des Radweg-Verantwortlichen der Bezirksgemeinschaft Vinschgau Hansjörg Dietrich fallen jährlich auf diesem Abschnitt Kosten in Höhe von 2.500,00 Euro an. Wir nehmen an, dass auch bei einem Asphaltweg einige Instandhaltungsarbeiten notwendig sein werden. Wie kurzsichtig die voreilige Entscheidung im Prader Gemeinderat gefallen ist zeigt die Tatsache, dass keinerlei Kostenvergleich mit der Asphaltierung vorgelegt worden ist. Anscheinend spielt es keine Rolle, mehrere 10.000,00 Euro für die Asphaltierung auszugeben, aber 2.500,00 Euro jährlich für die Instandhaltung bereitzustellen, ist ein Riesenproblem. Diese Sichtweise ökonomischer Logik bestätigt auch die Errichtung zahlreicher Schranken am Radweg, die unnütz aufgestellt wurden und immer offen sind. Auch beim Bau des Radwegabschnittes durch einen geschlossenen Auwald in Spondinig sowie Pflegemaßnahmen mit Herbiziden hat die Bezirksgemeinschaft Vinschgau immer wieder mangelnde ökologische Sensibilität an den Tag gelegt.
Umweltgelder könnten nicht nur in die Errichtung von Naturerlebniswegen, Sitzbänken usw. investiert werden, sondern auch in eine gute Instandhaltung des 1,2 Km langen naturbelassenen Radweges durch die einzigartige Prader Sand. Das wäre eigentlich sinnvollster Einsatz von öffentlichen Umweltgeldern.
Wir appellieren daher an die zuständigen Entscheidungsträger, sich für die Erhaltung dieses besonderen Radwegabschnittes ohne Asphalt auszusprechen. Die Prader Sand ist bisher von einem derartigen massiven Eingriff durch einen Fremdkörper verschont geblieben und sollte es auch weiterhin bleiben.
Umweltschutzgruppe Vinschgau
Montag, 20. Juli 2009
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