Mittwoch, 21. Januar 2009

Leserbrief bezugnehmend auf "Notsituation Jauche" (I)

(erschienen am 20.1.2009 in der Neuen Südtiroler Tageszeitung)

Mit Bedauern habe ich den Tageszeitungs-Artikel "Notsituation Jauche" vom 7. Januar verfolgt. Wie bereits in der "Roten Liste der gefährdeten Pflanzen Südtirols" mit Nachdruck gewarnt wurde, ist der enorme Gülleeinsatz in der Landwirtschaft ein Faktor der die Südtiroler Flora und Fauna stark beeinträchtigt. Wird nun Gülle am Rande eines Biotopes ausgebracht, ist das doppelt dramatisch, zumal die Biotope die letzten Reste sonst verloren gegangener Lebensräume darstellen und somit letzte Bastionen zahlreicher, höchst seltener Tier- und Pflanzenarten sind. Wer leichtfertig damit umgeht, bringt unser aller Naturerbe in Gefahr. Das Ansinnen des Bauern in diesem Fall kann man noch durch Unwissenheit oder mangelnde Sensibilität rechtfertigen. Stellt sich aber ein Bürgermeister bzw. ein Gemeinderat hinter diese Aktion, anstatt im Sinne des Gemeinwohles zu handeln, bedeutet dies eine gefährliche Entwicklung. Schlussendlich muss man sich fragen, wo in Südtirol überhaupt noch Natur in Sicherheit überleben kann, wenn selbst die am stärksten geschützten Flächen leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden.

Andreas Hilpold, Brixen

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