Sonntag, 6. Oktober 2013

Pflanzenschutzmitteln machen krank.
Sehr geehrte Landesregierung! Werter Genosse Theiner! 140.000 Euro wurden zweckbestimmt um die langfristigen Auswirkungen von Pflanzenschutzmitteln zu erheben. Siehe Meldung vom Landespresseamt, „Pflanzenschutz: Grünes Licht für Studien zu gesundheitlichen Auswirkungen“, vom 29.07.2013. Löblich, wenn es hierzu nicht weltweit zig Studien schon gäbe. Eine kurze Internetrecherche genügt, um dutzende Fachpublikationen ein zu sehen. Wie bei Anderem, gilt bei dieser Thematik die Weisheit: Wos do Baur et kennt, frisst er net. Da für aber fleißig spritzen. Die Wirkstoffe gelangen ins Grundwasser, und somit in die Nahrungskette. Das Selbe auch mit all den Medikamentenrückstände die Mast- und Turbo-Milchkühe ausscheiden, und über die Gülle auf Wiesen und Almen ausgebracht werden. Die Landwirtschaft in Ehren, aber was mit Steuergeldern gefördert, von Abgaben befreit und mit Qualitätszeichen vermarktet wird, macht uns und vor allem die Bauern krank. Dass der Pflanzenschutz-Klassiker „Round Up“ von Monsanto, mit dem Wirkstoff Glyphosat toxisch für uns Menschen ist, ist hinlänglich bekannt. Dank der Agrar-Lobbyisten, die EU-Politiker zu ihren Handlangern machen, ist in der EU „Round Up“ noch bis Ende 2015 zugelassen (Richtlinie 2010/77/EU, vom 10.11.2010). Auch in Südtirol wird „Round Up“ in der konventionellen Landwirtschaft eingesetzt. Aber auch bei Hobbygärtner und auf öffentlichen Kinderspielplätzen kommt es zum Einsatz. Glyphosat wurde im Urin von 70 Prozent der Deutschen Bundesbürger nachgewiesen. Bei uns wird dies nicht anders sein. Toll!
Armin Mutschlechner, Mühlbach

Freitag, 7. Juni 2013

Anfrage der Bürgerliste Natz-Schabs

An den
Bürgermeister der Gemeinde Natz-Schabs
Rathaus in Schabs
39040 Natz-Schabs

 
Betrifft: Anfrage im Sinne des Art. 13 des DPRA Nr. 3/L vom 1.2.2005
Beschwerde der Bürger über die Ausbringung von Herbiziden, Pestiziden, Fungiziden – Missachtung der geltenden Bestimmungen – Sorge der Bürger um ihre Gesundheit

In den vergangenen Wochen, und vermehrt in den letzten Tagen, wurden Fragen und massive Beschwerden an die Bürgerliste herangetragen, bezüglich der Häufigkeit und der intensiven Form der Ausbringung von Herbiziden/Pestiziden in den Obstanlagen, vor allem, die an Siedlungen, Häusern, Wohnungen, und nicht landwirtschaftlich genutzten Grundstücken angrenzen. Dabei wurde von den Beschwerdeführern nicht zu Unrecht bemängelt, dass die im Beschluss der Landesregierung vom 30.12.2011, Nr.2021 festgelegten Abstände nicht immer eingehalten werden. Vor allem Bewohner aus Natz und Viums, vereinzelt auch aus den anderen Fraktionen, beklagen sich darüber, dass Verwehungen und Abdrift von chemischen Spritzmitteln bis unmittelbar vor ihre Wohnung, auf Terrassen, Balkonen, Gärten, Parks, Spielplätzen und an glatten Flächen einen sichtbaren Film hinterlassen. „In der Zeit der Spritzungen ist es zeitweise nicht möglich, die Kinder im Freien zu lassen, um den direkten Kontakt mit Herbiziden, bzw. Pestiziden zu vermeiden“, so die häufigste Aussage von besorgten Eltern. Dieses Vorgehen einzelner Landwirte widerspricht klar den Bestimmungen der Gesunderhaltung der Bürger. Im Beschluss zur Ausbringung von chemischen Spritzmitteln hat sich das Land nur teilweise an die EU-Richtlinien gehalten. Die Sicherheitsabstände von acht Metern für Obstanlagen und fünf Metern für Weinberge sind in obgenannten Fällen unzureichend. Dies umso mehr als diese um die Hälfte reduziert werden können, wenn moderne Formen der Zerstäubung genutzt werden (Gebläseaufsätze auf dem Sprühgerät, Injektordüsen an bestimmten Düsenpositionen ,usw.). Häufig weithin sichtbare „Wolken“ von chemischen Spritzmitteln bei der Besprühung sprechen für sich. Zeitliche Einschränkungen beim Besprühen an bestimmten Orten werden häufig nicht beachtet. Die zu geringen Distanzen (Abstände) bei der Ausbringung von Spritzmitteln führen bei der Bevölkerung zur Besorgnis um ihre Gesundheit. In der Gemeinde Malosco im Trentino werden größere Abstände eingehalten. Infolge einer Studie der Trentiner Landesverwaltung über die gesundheitsschädigende Auswirkung von chemischen Spritzmitteln auf Menschen, ging die Gemeinde Malosco in die Offensive. Sie erhöhte die von der Bezirksgemeinschaft ursprünglich bei zehn Metern festgesetzten Pufferzonen auf 50 Meter. Zudem verbot sie Pestizide der Giftklasse (T) und (T+). Das Vorgehen der Gemeinde Malosco wurde mehrfach vor Gericht angefochten, hielt aber stand. Die Gemeinderegelung wurde vom Verwaltungsgericht Trient (Jänner 2012) bestätigt. Dass die Richtlinien des Landes von den Gemeinden übernommen werden müssen, verstoßt gegen das Landesgesetz 1/1992, das den Bürgermeistern eigene Rechte zum Schutze der Gesundheit einräumt. Die Gesundheit der Bürger liegt in der Verantwortung des Bürgermeisters. In der Gemeinde Natz- Schabs sollte die Gesundheit der Bürger gleich viel wert sein, wie die Gesundheit der Bewohner im Nonstal im Trentino.


Auf Grund oben genannter Fakten und der zahlreichen Beschwerden von Bürgern der Gemeinde Natz-Schabs und der oft fehlenden Sensibilität und Aufmerksamkeit für die menschliche Gesundheit und der Umwelt richtet die Bürgerliste den Wunsch und die Forderung an den Bürgermeister
folgende Maßnahmen zur Anwendung zu bringen:

· Verordnungen erlassen, die die Sicherheit und die Gesundheit der Bürger der Gemeinde mehr als
bisher garantieren. Dabei sollen auch die Verordnungen, die in der Trentiner Gemeinde erlassen
wurden, in der Gemeinde Natz-Schabs zur Anwendung kommen.
· Veröffentlichung der Verordnungen, die zum Schutze der Gesundheit der Bürger angewandt
werden müssen, im Gemeindeblatt, bzw. auf der Homepage der Gemeinde
· Bei Nichteinhaltung der gesetzlichen Bestimmungen soll der Bürgermeister als örtliche
Gesundheitsbehörde Kontrollen durchführen und alle Übertretungen im Sinne des Gesetzes vom
24.November 1981, Nr. 689 ahnden.

Mit freundlichen Grüßen
Die Gemeinderäte der Bürgerliste
………………………………..
Casale Goggi Deborah
………………………………..
Florian Tröbinger

Natz, am 3.Juni 2013

Sonntag, 26. Mai 2013

Apfelplantagen in Kastelruth - Analyse des Problems

im Online-Portal Salto.bz kommt diese Tage auch das Thema Apfelanbau vor.
Silvia Rier kommentiert die Anlage der ersten Apfelplantagen in Kastelruth:
http://www.salto.bz/de/article/21052013/so-lasst-uns-denn-ein-apfelbaeumchen-pflanzen

Andreas Hilpold geht in einem weiteren Salto-Artikel auf die Thematik ein:
http://www.salto.bz/de/article/26052013/land-der-aepfel

schaut einfach rein! Es ist höchste Zeit diese Diskussion öffentlich zu führen!!

Mittwoch, 15. Mai 2013

Captan

Liebe VSB,
 
bezüglich folgendem Artikel im Online-Portal des ORF:
 Ich glaube, Neonicotioide spielen bei uns keine prioritäre Rolle, wenn ich mir aber http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/316685.html und eines der 7 in der Studie (http://www.nature.com/srep/2013/130124/srep01135/full/srep01135.html) untersuchte Pestizid (Fungizid: Captan), das auch bei uns verwendet wird (http://www.agrios.it/doc/2013heft/Agrios-Mittelliste_2013.pdf - zweite Seite, fast ganz oben), sowie die wissenschaftlich belegten Folgen für die Amphibien anschaue, dann relativiert sich der Unterschied in der Argumentation der Verbote wieder. (wenn es heißt: "Für die Biene und gegen Spritzmittel", warum heißt es dann nicht auch: "Für die Frösche und gegen Spritzmittel"? Sind die Frösche "weniger wert"?)
lg.Andreas Riedl

Freitag, 10. Mai 2013

Glyphosate: die verwendeten Produkte in Südtirol

folgende Produkte die vom Agrios (sprich im integrierten Obstbau) zugelassen sind enthalten als Hauptwirkstoff Glyphosat:
Amega Plus, Buggy, Clinic 360 SL, Clinic Pro, Glifene HP, Glifosar, Gliphogan Top MK, Gliphyt, Glyfin, Glyfos SL, Glyfos Ultra, Pantox 360, Roundup 450 Plus, Roundup
Bioflow, Seccherba Respect, Silglif MK, Silglif NF, Touchdown -

Das PDF mit der vollständigen Liste findet ihr unter:
http://www.umwelt.bz.it/aktuelles/neuigkeiten/zdfzoom-pestizide-das-stille-gift.html

Donnerstag, 9. Mai 2013

Glyphosat

gestern Abend lief im deutschen Fernsehen (ZDF) eine Dokumentation über Glyphosat, ein Herbizid das auch in Südtirol großflächig verwendet wird. Macht euch selbst ein Bild davon!
---
ieri sera é andata in onda in tv tedesca (ZDF) un documentario sui glifosati, degli erbicidi molto usati nell'agricoltura sudtirolese. Fatevi un idea!
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1896330/ZDFzoom-Das-stille-Gift#/beitrag/video/1896330/ZDFzoom-Das-stille-Gift

Mittwoch, 8. Mai 2013

Herbizide: die Gesetzeslage

Laut dem geltenden Naturschutzgesetz (Landesgesetz vom 12. Mai 2010 , Nr. 6) ist es verboten außerhalb der intensiv bewirtschafteter Landwirtschaftsflächen Herbizide auszubringen. Hier der Gesetzestext im Wortlaut:
 
Artikel 19
(3) Es ist verboten, die in Absatz 1 genannten Vegetationsdecken mit Unkrautbekämpfungsmitteln zu behandeln. Dies gilt nicht innerhalb landwirtschaftlich intensiv genutzter Kulturflächen.
 
Laut diesem Gesetz ist es verboten Straßenböschungen, Böschungen der Bahngeleise, Pflasterritzen oder Gehölze am Feldrand mit Herbiziden zu behandeln. Die drohenden Strafen sind beträchtlich:
 
Artikel 31 (Verwaltungsstrafen)
(12) Wer gegen die Bestimmungen [...], des Artikels 19 Absätze 1 und 3 über das Abbrennen und die Behandlung mit Unkrautbekämpfungsmitteln [...], muss eine Verwaltungsstrafe von 200,00 Euro entrichten, wobei ab einer Fläche von über 50 Quadratmetern die Verwaltungsstrafe um 10,00 Euro für jeden zusätzlichen Quadratmeter erhöht wird.
 
Leider scheint das Naturschutzgesetz noch nicht ausreichend bekannt zu sein, da wir derzeit vielfach auch Herbizideinsatz außerhalb der landwirtschaftlichen Flächen beobachten können. Die VSB wird in nächster Zukunft noch Initiativen starten dieses Manko zu beheben. Schlussendlich sei noch angemerkt, dass die momentan verwendeten Herbizide gesundheitlich sehr bedenklich sind. Abgesehen von den drohenden Strafen und dem Schaden für die Natur, raten wir dringend davon ab, Herbizide dort zu verwenden wo Menschen (v.a. Kinder) damit in Kontakt kommen können. Weitere Details dazu folgen in diesem Blog.
 
 
 
 
XStat.de