Leserbriefe bezugnehmend auf Gastkommentar von Andreas Hilpold in ff 20/09 über den Artenschutz in Südtirol.
ff 22/09
Die intensiv betriebene Landwirtschaft, die übertriebenen Planierungen in fragwürdigen Höhenlagen und die maßlosen Überdüngungen haben die Existenz vieler Pflanzenarten zerstört. Viele Magerwiesen und Feuchtgebiete sind verschwunden; die „rote Liste“ der gefährdeten Tier und Pflanzenarten steigt dramatisch an. Durch die Gülle verätzen und verbrennen zahlreiche sensible Bergblumen. Bei Meliorierungen wird das fein geflochtene Wurzelnetz radikal zerstört. Die Verrohrungen von Bächlein müsste strafrechtliche Konsequenzen haben. Beim Biotopschutz ist die Lage noch schlimmer. Durch fehlende Zäune landet die Gülle auf Bäumen, Sträuchern und verschmutzt das Grundwasser. Die Amtsträger kontrollieren dürftig, die Strafen sind so winzig, dass sie keine Abschreckung bewirken; bleibt nur mehr der aktive Naturschützer vor Ort, den jedoch bekämpft man mit der harten Faust! Für einen besseren Naturschutz, der klare Auflagen vorgibt, zwischen Biotope-Auen-Magerwiesen und Feuchtgebiete! Michael Burger, GsiesDie politischen Vertreter bemühen sich stereotyp, Bauern a priori als „Landschaftspfleger“ hinzustellen. Diese Pauschalisierung (auch die gegenteilige Behauptung wäre natürlich eine unzulässige Pauschalisierung) entbindet diesen Berufsstand – und vor allem die Politik, die dahinter steht – von der Verantwortung für die Landschaft. Für jene Landschaft, mit der wir uns identifizieren möchten und in Broschüren um den Gast werben!Ich jedenfalls verstehe es nicht als „Pflege“, wenn ganze Landstriche bis zu den Almen hinauf nivelliert werden, die verbliebene kleinstrukturierte Kultur- und Naturlandschaft weiterhin ausgeräumt wird und wenn sogar schon Bergwiesen vor lauter Gülle ökologisch (und aus Sicht des Futterbaus!) zu kippen drohen. Thomas Wilhalm, Bozen.
Unsere Regierung nennt sich demokratisch, auf Deutsch bedeutet das Volksherrschaft. Und wie funktioniert sie bei uns? Alle 5 Jahre kann das Volk wählen, die erkorenen Abgeordneten unterstehen bereits fast alle einer Partei. Aus ihrem Kreise wird die Regierung gebildet, bestehend aus Landeshauptmann und seinen Räte (Ministranten, laut SVP Hans Widmann). Diese kleine Gruppe von Politikern, wenige davon selbst denkend, hat eine ungeheuere Macht. Obwohl weit entfernt von den Vorstellungen und Willen des Volkes, trifft sie alle Entscheidungen. Nennt man das nicht Oligarchie? Otto Senoner, Wolkenstein
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen