Dienstag, 29. September 2009

Neuer Wassernutzungsplan


Flaggerbach nahe Mündung in den Eisack bei Mittewald (Foto: A. Hilpold, 20.5.2006)


Die Autonome Provinz Bozen hat am 29.06.09 einen Entwurf für die Erneuerung des derzeitig rechtskräftigen Wassernutzungsplanes aus dem Jahr 1986 genehmigt (http://www.provinz.bz.it/wasser-energie/wasser/entwurf-wassernutzungsplan.asp). Innerhalb 17.08.2009 konnte jeder in diesen Plan Einsicht nehmen und Bemerkungen und Vorschläge zur Verbesserung des Planes einbringen. Gemeinden und Nachbarregionen haben noch bis zum 17.11.09 Zeit für Stellungnahmen.
Die Vereinigung Südtiroler Biologen hat bereits eine Stellungnahme abgegeben. Die wichtigsten Forderungen sind:


  • Gemeinsam mit dem Wassernutzungsplan ist auch ein Gewässerschutzplan auszuarbeiten.

  • Bei der Reihung von Prioritäten müssen das Trinkwasser und die Mindestrestwasser als Grundrechte der Bevölkerung immer gewährleistet werden. Alle weiteren Nutzungen mit Wertschöpfung sind diesen beiden Prioritäten unter zu ordnen.

  • Um bestimmte Gewässer von der hydroelektrischen Nutzung ausschließen zu können, sollten im Wassernutzungsplan eindeutige Kriterien zum Schutz bestimmter Gewässer angeführt werden und nicht eine unvollständige Liste von Fließgewässern aufgezählt werden.

  • Nach einem Kraftwerksbau, ist ein gewässerökologisches Monitoring verpflichtend vorzusehen.

  • Die Einführung eines variablen Mindestanteils an Restwasser wie in Tab 19 des WNP soll für alle Ableitungen gelten, nicht nur für hydroelektrische.

  • Damit die Mindestrestwassermenge immer gewährleistet ist, muss alles Mögliche zur Wassereinsparung getan werden (wie der Bau von Speicherbecken).

  • Für hydroelektrische Ableitungen müssen für die Beeinträchtigungen Ausgleichsmaßnahmen eingefordert werden, die den Gewässerökosystemen zu Gute kommen sollen.

Samstag, 19. September 2009

Weltnaturgewerbe


Foto: Friedhof von Col di Laste, im Hintergrund Lagazuoi und Tofana di Rozes (A. Hilpold, 20.10.2007)

Schlimmer hätte es nicht beginnen können. Anstatt eine eigenständige, schlagkräftige Institution zu gründen, ein Zentrum für Verständigung, wo Natur vermittelt und notfalls verteidigt wird, wurde ein weiterer zahnloser Tiger geschaffen. "Diese Sitze werden jeweils beim für die Umwelt zuständigen Ressort angesiedelt". Man muss sich diesen Satz erst mal auf der Zunge zergehen lassen. Der Sitz des vielbeschworenen Weltnaturerbes befindet sich Tür and Tür mit einem Amt für Landschaftsökologie und einem Amt für Naturparke, sprich mit Ämtern die in Vergangenheit weit mehr durch politische Unterminierung, Duckmäusertum und Untätigkeit aufgefallen sind als durch Einsatzkraft und wirkliche Erfolge. Vielleicht lässt sich durch die neue Nachbarschaft sogar Personal teilen und damit würde im Naturerbe-Sitz auch die tiefe Resignation Einzug halten, die einem auf jedem Gang dieser Landesämter entgegenweht - die Resignation vor einer Landesverwaltung, die Naturschutzanliegen regelmäßig unterbuttert.
Unsere Landesverwaltung wird sich aber sicherlich freuen über diese Entscheidung, denn vermutlich wird sogar der Vorsitzende regelmäßig gewechselt, sprich es gibt wieder eine neue Stelle zu vergeben. Präsident des Weltnaturerbes wäre doch ein schöner Posten für einen altgedienten Parteiexponenten?

Der Kommentar bezieht sich auf einen Artikel erschienen auf STOL am 18.9.2009. http://www.stol.it/Artikel/Chronik/Lokal/Dolomiten-Weltnaturerbe-Vorsitz-wird-rotieren

Dolomiten-Weltnaturerbe: Vorsitz wird rotieren
Der Streit zwischen den fünf Provinzen, in die das Unesco-Weltnaturerbe „Dolomiten" fällt, scheint beigelegt. Wie Umweltlandesrat Michl Laimer am Freitagnachmittag mitteilte, werde es fünf operative Sitze geben, der Vorsitz rotiere zwischen jenen Provinzen, zu denen die Dolomiten gehören.
Der Vorsitz werde jeweils drei Jahre lang in einem der Länder angesiedelt. Die Stiftung, die das Unesco-Weltnaturerbe verwaltet, entfalte ihre Tätigkeit allein über die operativen Sitze in den einzelnen Provinzen, erklärte der Landesrat, der derzeit die Arbeiten der Stiftung koordiniert.
Diese Sitze werden jeweils beim für die Umwelt zuständigen Ressort angesiedelt und die laufenden Aufgaben bei der Verwaltung des Weltnaturerbes übernehmen. Der Vorsitz wird zwischen den Provinzen rotieren, und zwar im Drei-Jahres-Rhythmus und in der alphabetischen Reihenfolge der Provinzen.
Eine weitere Entscheidung betrifft den Entwurf einer gemeinsamen Marke für die Dolomiten als Weltnaturerbe. Die Entwicklung der Marke werde international ausgeschrieben, kündigte Laimer an.
Einen ersten Schritt getan habe man zudem in Sachen Entwicklung eines Tourismuskonzepts. Die Bozner Eurac soll bei der nächsten Stiftungs-Sitzung am 26. Oktober ihren Konzeptentwurf vorstellen, kündigte der Landesrat an.
apa

Donnerstag, 17. September 2009

es geht auch anders

Dass unsere Landesämter und Gemeinden ab und an auch Projekte realisieren, welche die Artenvielfalt fördern, zeigt uns wieder einmal die Landesabteilung für Wasserschutzbauten. Vor allem die Forst sollte sich daran ein Beispiel nehmen, dass es auch anders ginge... Hier die Presseaussendung der Landespresseagentur vom 17.9.2009 http://www.provinz.bz.it/lpa/285.asp?art=309456





Margreid: Fennerbach wird revitalisiert

(LPA) Bereits vor 15 Jahren hatte der Gemeinderat von Margreid beschlossen, den Fennerbach, der die Ortschaft wie kein zweiter prägt, zu revitalisieren. Nachdem der damals gefasste Beschluss bis dato aber nicht umgesetzt worden ist, hat ihn die Landesabteilung Wasserschutzbauten aufgegriffen. Die entsprechenden ersten Arbeiten werden voraussichtlich bis Jahresende abgeschlossen.


Die ökologische Aufwertung des Fennerbachs beschränkt sich nicht auf das Zentrum von Margreid. "Vielmehr nehmen wir den gesamten Bereich von der Klamm bis zum Großen Kalterer Graben schrittweise in Angriff", erklärt Rudolf Pollinger, Direktor der Landesabteilung Wasserschutzbauten. Die Aufwertung geschieht dabei nicht allein aus ökologischen Gründen. "Der Fennerbach war seit jeher ein Gefahrenherd für Margreid, den wir zu entschärfen versuchen", so Pollinger.
Bis Jahresende konzentriert sich das Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung Süd vorerst auf den Abschnitt zwischen dem Ablagerungsbecken an den Tennisplätzen und der Weinstraße. "Wir haben diesen Abschnitt auch als ersten gewählt, um der Bevölkerung vor Augen zu führen, wie wir arbeiten und welches Ergebnis diese Arbeiten bringen", so der Abteilungsdirektor, der sich davon eine höhere Akzeptanz der Bevölkerung für die Arbeiten im unmittelbaren Dorfkern erhofft.
Gearbeitet wird derzeit vor allem im großen Ablagerungsbecken, dessen Sperren für Kleinlebewesen nicht zu überwinden waren. "Das Hindernis beseitigen wir, indem die Sperre aufgeschnitten und am Zulauf ein neuer Bachlauf um die Sperre herum angelegt wird", erklärt Bauleiter Hansjörg Prugg. Sein auch mit Hilfe der gewässerökologische Betreuung durch Peter Hecher zustande gekommenes Projekt sieht zudem vor, im Becken selbst einen Flach- und einen Tiefwasserbereich auszuheben. "Wir schaffen auch einen Zugang zu diesen Wasserflächen, damit die Bevölkerung etwas davon hat", so Prugg.
Daneben werden anstelle der bestehenden Künette Ufermauern errichtet. Zwischen den Mauern wird die Bachsohle mit Zyklopensteinen, Totholz und Bachschotter so gestaltet, dass sich die geringe Wassermenge im Sommer zwischen den Ufern dahinschlängeln kann. An der linken Uferseite wird schließlich ein Gehsteig errichtet, der es Familien ermöglicht, das Ablagerungsbecken gefahrlos zu erreichen.

Mittwoch, 16. September 2009

Alm-weg

Auf der Homepage der Umweltgruppe Vinschgau findet sich folgender Artikel
(http://umweltvinschgau.wordpress.com/)




Große Bedenken beim Erschliessungsweg auf die Rifair Alm

12.9.2009. - Die Rifair Alm (2.145 m ü d M) in der Gemeinde Taufers im Münstertal nahe der Schweizer Grenze ist noch nicht mit einer Zufahrtsstraße erschlossen. Ca. 500 m vor der Schweizer Grenze endet derzeit die Straße. Die Alm befindet sich im Nationalpark Stilfserjoch und in einem Natura2000-Gebiet. Der geplante Zufahrtsweg würde sehr sensibles Gebiet beeinträchtigen, zudem ein intaktes Auerwildgebiet. Bereits vor mehreren Jahren wurde von der Nationalparkbehörde ein negatives Gutachten zum Bau des Weges erstellt. Auch auf Schweizer Seite wurde das notwendige Teilstück bis zur Staatsgrenze aufgrund eines Rekurses von Pro Natura Graubünden abgelehnt. Unverständlich für viele, dass jetzt einem ähnlichen Projekt ein positives Gutachten vom Nationalpark Stilfserjoch erteilt worden ist. Für die Naturschützer ist die geplante Almstraße ein schwerwiegender Eingriff in dieses seltene Ökosystem. Alternativen könnten die Modernisierung der bestehenden Materialseilbahn und die Spezialisierung der Almbewirtschaftung auf Bio sein.
Die Umweltschutzgruppe Vinschgau hat gemeinsam mit zahlreichen Naturfreunden sowie Vertretern des Alpenvereins Südtirol, des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz und Pro Natura Graubünden erst kürzlich eine Exkursion auf die Rifair Alm organisiert, um sich vor Ort ein Bild dieser einmaligen Landschaft zu machen. Die Umweltverbände haben erklärt, ihre rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen, damit doch noch umweltverträgliche Lösungen für eine nachhaltige Bewirtschaftung der Rifair Alm gefunden werden.

Montag, 14. September 2009

Tourismus sanft


Auf der Homepage von Ambiente e Salute (http://www.ambientesalute.org/) fand sich am Samstag (12.9.2009) der folgende Artikel, untermauert mit sehr eindrücklichen Bildern, über ein Bauprojekt am Latemar das - gelinde gesagt - etwas zu gross geraten ist.




Beffardo appare questo manifesto apposto a valle degli impianti di risalita di Obereggen ove il tenace lavoro di erosione del bosco e di distruzione della natura prosegue anche oggi. Ai piedi del Latemar da Pampeago fino al passo Carezza, accanto a impianti di risalita sempre più moderni e veloci, continuano a nascere nuovi e imponenti bacini idrici per l’innevamento artificiale, con una rete di distribuzione e di pompaggio sempre più capillare e energivora.Beffardo appare questo manifesto a chi in questi giorni ha avuto occasione di recarsi sul Latemar partendo (a piedi!) da Obereggen. Ci si imbatte nella costruzione di un “autostrada” per collegare un piccola Malga (Laner). Qualcuno ha scoperto che si può fare business anche con le piste di slittino e allora bisogna prepararsi per non perdere l’affare! Anni fa vi era una piccola e discreta strada forestale sterrata, con il tempo questa è stata asfaltata, poi è stato concesso il transito pubblico alle autovetture, ora improvvisamente la si sta allargando in alcuni punti fino a 10 metri (più del doppio!), è comparso un sistema di innevamento artificiale con annesso sistema di raccolta idrica e rete di pompaggio, un sistema di illuminazione e il pendio sul lato a monte è stato completamente “rasato” per decine di metri. Uno scempio nello scempio che viene perpetrato nel silenzio generale in un bosco che ha già pagato un tributo sproporzionato al dio denaro.Le foto possono, meglio di qualsiasi parola, descrivere quanto sta accadendo.
Alessandro Cosi




Donnerstag, 10. September 2009

Erfolg der Vernunft

Wer sich für Landschafts- und Artenschutz einsetzt hat in Südtirol wenig zu lachen. Umso mehr sollte man die spärlichen Erfolge auskosten. Als besonderer Erfolg kann dabei sicherlich die Abwendung des Wasserkraftwerkes auf dem Ritten verbucht werden. Es hat sich dabei gezeigt, dass es durchaus Sinn und Erfolgschancen hat, wenn die Bevölkerung aufbegehrt. Dem Ansinnen privater Unternehmen auf Kosten des Ritten Geld zu scheffeln wurde eine deutliche Abfuhr erteilt. Die Rittner Bevölkerung ließ sich auch nicht vom Versprechen der Betreiber, die Wasserversorgung des Rittens (vor allem für die Landwirtschaft) zu verbessern, ködern. Letzteres kann eine wirtschaftlich und touristisch erfolgreiche Gemeinde, wie es der Ritten ist, wohl auch selber, ohne "Wohltäter" von außen, meistern.

Mittwoch, 9. September 2009

Abholzung für Hochstand?

folgende Melde wurde am 6.9.2009 zugeschickt:

Hallo,
ich möchte auf etwas aufmerksam machen:
Ort: Stromleitung Latsch - St. Martin am Kofel
Meine Beobachtung: Sämtliches Gehölze unterhalb der 10 Meter hohen Stromleitung wurde auf einer Breite von 20 Metern abgeholzt, auch sämtlich Stauden wurden entfernt wie z.B. die Kranewittstauden.Warum man auch die Stauden abgeholzt hat ist mir ein Rätsel, da sie sicher nicht die Stromleitung beschädigen können. Sie werden ja höchstens 3 Meter hoch.
Weitere Beobachtung: Direkt unterhalb der Stromleitung wurde nach der Abholzung ein Beobachtungsstand für Jäger errichtet.
Meiner Meinung nach diente die radikale Abholzung nicht zum Schutze der Stromleitung, sondern damit der Jäger eine freie Sicht hat.
Grüsse
Ein aufmerksamer Wanderer aus dem Vinschgau

Samstag, 5. September 2009

fürs ökologische Gleichgewicht...

Die Murmeltierjagd in Südtirol ist natürlich kein Fall für Artenschutzinitiaven sondern primär ein Reibepunkt für die heimischen Tierschützer. Die Erdhörnchen scheinen auf Roten Listen kaum auf, die Populationen in den Alpen scheinen stabil zu sein und sind mit einer ausreichenden genetischen Vielfalt ausgestattet (im Gegensatz zu den alpischen Steinbockpopulationen). Warum es diese Meldung doch in diesen Blog geschafft hat, ist vielmehr die Begründung mit der die Jagd gerechtfertigt wird: "Durch übermäßige Vermehrung wird das ökologische Gleichgewicht gefährdet". In Vergangenheit war man noch so ehrlich den Abschuss durch die Beeinträchtigung der landwirtschaftlichen Flächen zu begründen. In der Tat können Murmeltierbauten die Bewirtschaftung von Mähwiesen oberhalb der Waldgrenze erschweren. Wenn man ganz ehrlich wäre müsste man auch hinzufügen, dass ein Teil unserer Freizeitgesellschaft liebend gerne ein Murmeltier schießt und sich präpariert in die Stube stellt. Die Jägerschaft ist schließlich durch die hohe Mitgliederzahl und ihr politisches Gewicht eine einflussreiche Gruppe und Lobby im Lande, der man auch gerne in Landtag und Landhaus entgegenkommt.
Aber zurück zum ökologischen Gleichgewicht. Die Populationsgröße des Murmeltieres ist hauptsächlich an zwei Faktoren gekoppelt: an der Härte des Winters und an der Anzahl ihres primären Fressfeindes, dem Steinadler. Mit dem Steinadler stellt sich dabei eine klassische Räuber-Beute-Beziehung ein, sprich eine hohe Murmeltierpopulation (etwa durch einen milden Winter) fördert die Steinadlerpopulation. Diese Förderung dezimiert wiederum die Murmeltierpopulation. Es ist eine Beziehung die zeitlich versetzt wirkt, nachdem die Größe der Steinadlerpopulation ja nicht sofort reagieren kann. Der Mensch spielt in diesem Szenario eine nebensächliche Rolle. Er kann das Gleichgewicht in eine Richtung verschieben, etwa durch Fütterung oder Veränderung des Lebensraumes. Auf jeden Fall stellt sich aber immer ein neues ökologisches Gleichgewicht ein. Das heißt, das ökologische Gleichgewicht muss nicht durch einen Abschuss gefördert oder gar bewahrt werden.

Ähnlich fehlinterpretiert wird häufig der vermeintliche Rückgang des Feldhasen in Südtirol. Dabei wird vielfach der fehlende Abschuss des Rotfuchses dafür verantwortlich gemacht. Eine Theorie die einer Prüfung nicht standhalten dürfte. Auch hier stellt sich eine Räuber-Beute-Beziehung ein, sprich die Rotfuchspopulation wird zwangsläufig durch eine hohe oder niedrige Feldhasendichte beeinflusst. Die Feldhasenpopulationen in Südtirol wurden wohl durch andere Faktoren dezimiert: zahlreiche Tiere fallen dem Autoverkehr zum Opfer, die Kulturlandschaft Südtirols wurde in den letzten Jahren streckenweise eintöniger und auch die Auflassung des Getreideanbaues könnte dabei eine Rolle gespielt haben. Untersuchungen darüber wären allerdings wünschenswert.


Webtipp: abgesehen vom Internetportal Wikipedia (etwa unter Räuber-Beute-Beziehung, Feldhase, Alpenmurmeltier) liefert auch eine Südtiroler Seite zahlreiche Informationen über die Südtiroler Wildtiere: http://www.jagd.it/



Der Kommentar nimmt Bezug auf einen Artikel vom 3.9.2009, erschienen auf STOL(http://www.stol.it/Artikel/Politik/Lokal/Gruene-protestieren-gegen-Abschuss-von-1.000-Murmeltieren-in-Suedtirol. Hier der Artikel:

Grüne protestieren gegen Abschuss von 1.000 Murmeltieren in Südtirol
Das Land Südtirol hat für September erneut 1.026 Murmeltiere zum Abschuss freigegeben. Begründet wird dies damit, dass „durch übermäßige Vermehrung das ökologische Gleichgewicht" gefährdet sei.


Bei den Grünen rief dieses Dekret heftigen Widerstand hervor. Für sie fehle dafür jede gesetzliche Grundlage und es sei deshalb „unverzüglich zu widerrufen", hieß es in einer Aussendung am Donnerstag. Die Ermächtigung sei erfolgt, obwohl bereits im Vorjahr ein entsprechendes Dekret annulliert wurde. Damals wurde auf Antrag der Vereinigung LAV (Lega Anti Vivisezione) die Genehmigung des Landeshauptmannes, die den Abschuss von 1.970 Murmeltieren vorsah, vom Verwaltungsgericht vorläufig ausgesetzt und am 16. Juli 2009 endgültig annulliert. Im Gegensatz zum restlichen Staatsgebiet, wo der Abschuss von Murmeltieren ausnahmslos verboten ist, dürfen laut Südtiroler Landesjagdgesetz Murmeltiere erlegt werden, wenn die Art „durch übermäßige Vermehrung das ökologische Gleichgewicht, die Landwirtschaft, die Forstwirtschaft, die Fischereiwirtschaft, den Wildbestand oder die öffentliche Sicherheit oder Gesundheit gefährdet". Dass von den Murmeltieren eine konkrete Gefahr ausgehe, habe bisher noch nie dargelegt werden können, meinten die Grünen.

Freitag, 4. September 2009

Räuber der Luft auf dem Rückzug

In Zeiten wo es so vielen Tier- und Pflanzenarten in Südtirol an den Kragen geht, ist die gestrige Meldung der Landespresseagentur über einen Libellen-Neufund Balsam für die Seele der Südtiroler Naturfreunde. Solche Neufunde sind allerdings kein Indiz für die hohe Qualität der Südtiroler Naturräume insgesamt, sondern vielmehr für den bislang lückigen Erforschungsgrad derselben. Gerade die Libellen sind eine Tiergruppe die unter der starken Eutrophierung zahlreicher heimischer Gewässer leidet. Tatsächlich ist zu befürchten, dass sich die Arbeitsgemeinschaft LIBELLA von so manchem Getier, das sie jetzt voller Freude entdeckt, schon bald wieder verabschieden muss.


(Auszug aus der Pressemitteilung der Landespresseagentur vom 3.9.2009, das Foto entstammt ebenfalls der Pressemitteilung)
Neue Libellenart für Italien am Trudner Horn entdeckt
LPA - In einem Biotop im Gebiet des Trudner Horns hat Alex Festi von der Arbeitsgemeinschaft für Libellenkunde “LIBELLA” vor kurzem eine "Aeshna subarctica" gefunden. Diese extrem seltene Libellen-Art wurde bisher noch nie in Italien nachgewiesen. Morgen, 4. September, wird im Naturmuseum in Bozen die III. Tagung „LIBELLULE in ITALIA“ eröffnet. Durch die Entdeckung dieser Libelle steigt die Anzahl der in Italien nachgewiesenen Libellen-Arten auf 91 an. Dieser Fund ist von großer wissenschaftlicher Bedeutung, da diese Art zum ersten Mal südlich des Alpenhauptkamms nachgewiesen worden ist.
Alle Daten zu diesem Neufund wandern in die Datenbank der Flora und Fauna Südtirols des Naturmuseums, das seit Jahren die Arbeitsgemeinschaft “LIBELLA” unterstützt. [...]

den vollständigen Artikel kann man unter http://www.provinz.bz.it/lpa/285.asp?art=308394 nachlesen.

Webtipp

Die Umweltschutzgruppe Vinschgau ist jetzt auch im Internet präsent.
Unter http://umweltvinschgau.wordpress.com/ gibts jetzt Infos und Neuigkeiten dieser emsigen Gruppe. Den Link zum Blog findet ihr ab sofort auch auf dieser Seite.
 
XStat.de