Dienstag, 3. November 2009

ökologische Korridore

Meldung der Landespresseagentur vom 3.11.2009

(LPA) Um ökologische Korridore für Tiere ging’s im Rahmen eines Treffens, das das Landesamt für Naturparke in Percha veranstaltet hat. Fünf Experten aus dem In- und Ausland standen Interessen- und Behördenvertretern Rede und Antwort. "Das große Interesse am Abbau künstlicher Hindernisse für die Tierwanderung freut uns natürlich besonders", so Landesrat Michl Laimer.

Mobilität ist ein Bedürfnis nicht nur für Menschen, sondern auch für Tiere. Auf Nahrungssuche, für die Fortpflanzung und bei jahreszeitlich bedingten Wanderungen legen sie weite Strecken zurück. In Großschutzgebieten ist dies möglich, in stark vom Menschen beanspruchten Gebieten kaum. Dort setzt man neuerdings auf Korridore zwischen möglichst ursprünglichen und naturnahen Landschaftsbereichen. "Von solchen Korridoren profitieren nicht nur die Tiere: eine abwechslungs- und strukturreiche Landschaft ist ein Gewinn für die biologische Vielfalt und ein Mehrwert für den Menschen", so Laimer.
Um solche Korridore aufrechtzuerhalten, müssen allerdings künstliche Hindernisse umgangen werden: Geleise, Autobahnen und stark befahrene Straßen, Siedlungs- und Industriegebiete, intensiv bewirtschaftete Flächen oder stark verbaute Flussläufe. "Können Tiere diese Hindernisse nicht mehr üebrqueren, verarmen die Lebensräume, weil immer weniger genetischer Austausch stattfindet", erklärt der Landesrat.
Diese Problematik ist Gegenstand des von der EU kofinanzierten Projekts "Econnect". Sechzehn Partner aus den Alpenländern suchen nach Möglichkeiten, die Schutzgebiete im Alpenraum miteinander zu vernetzen. Für die Umsetzung sind verschiedene Pilotregionen benannt worden. Eine dieser Pilotregionen umfasst den Nationalpark Hohe Tauern und die Südtiroler Naturparks Rieserferner-Ahrn, Sextner Dolomiten, Fanes-Sennes-Prags und Puez-Geisler. "Südtirol ist kein offizieller Projektpartner, aber nachdem vier unserer Naturparks Teil einer Pilotregion sind, sind wir natürlich interessiert, aktiv am Projekt teilzunehmen und die Interessenvertreter am Laufenden zu halten", so Laimer.
Der Einladung gefolgt sind demnach Vertreter der Gemeinden, des Landes, und von Naturschutzverbänden. Landesrat Laimer hofft, dass sich das gezeigte Verständnis für die Problematik in der Unterstützung konkreter Maßnahmen niederschlägt.
(chr)

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